wolken.grat
" Was sind das für Zeiten, wo I Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist. I Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt! I Der dort ruhig über die Straße geht I Ist wohl nicht mehr erreichbar für seine Freunde I Die in Not sind? I Es ist wahr: ich verdiene noch meinen Unterhalt I Aber glaubt mir: das ist nur ein Zufall." (B. Brecht, In: E. Jelinek - Wolken.Heim)
Robert Schumanns Liederkreis op. 39 über Gedichte von Joseph v. Eichendorff und Elfriede Jelineks bedrückend aktueller, um deutsche Identität kreisender Text Wolken.Heim haben etwas gemeinsam: Es geht um Heimat und Fremde, Entwurzeltsein und Sehnsucht, Ausgrenzung und Miteinander. In der multimedialen Konzertperfomance WOLKEN.GRAT verschwimmen nicht nur die Grenzen zwischen klassischem Liederabend, theatralem Schauspiel und den Bildern einer Film-Installation, sondern auch die Grenzen zwischen den Identitäten der virtuellen und analogen Bühnencharaktere, zwischen dem Innen und dem Außen, dem Ich und dem Wir.
Im Film begibt sich ein einsamer Wanderer im schicken Anzug in die Berge. Eine Kamera begleitet ihn: Naturbilder, Wolken, Regen, Gewitter, Sonnenstrahlen, Talblicke, Gipfelsilhouetten und grüne Wälder sind das Bühnenbild seines immer manischer werdenden Monologs, bestehend aus Textauszügen aus Elfriede Jelineks WOLKEN.HEIM. Er ist den Naturgewalten zunehmend ebenso ausgesetzt wie seinen kreisenden Gedanken - die Wanderung wird zur Gratwanderung in ständigem Schwanken zwischen Ankommen und Absturz. Die Film-Installation verschmilzt mit dem live-Geschehen auf der Bühne: Robert Schumann vertonte mit dem LIEDERKREIS OP. 39 12 Gedichte von Joseph von Eichendorff zu einer mal innig-sehnsuchtsvollen, mal doppelbödig-zerissenenen Suche nach Heimat und Fremde.
Matthias Hoffmann, Bassbariton
Marlene Heiss ,Klavier
Florian Hackspiel, Schauspiel
Emanuel Altenburger, Film
Premiere: 21. Oktober, 20:00 Uhr, Haus 41 Innsbruck
Where are we foreign, where are we at home? When does wanderlust magically draw us out, when are we afraid of the foreign? When does patriotism turn into nationalism? Isn't it ultimately a game of chance whether we were born in the right place at the right time in history?
Robert Schumann's Liederkreis op. 39 on poems by Joseph v. Eichendorff and Elfriede Jelinek's text Wolken.Heim, which revolves around German identity, have something in common: they are about home and foreignness, being uprooted and longing, exclusion and togetherness. The multimedia concert performance WOLKEN.GRAT not only blurs the boundaries between classical song recital, theatrical performance and the images of a film installation, but also the boundaries between the identities of the virtual and analog stage characters, between the inside and the outside, the I and the we.
In the film, a lonely hiker in a smart suit sets off into the mountains. A camera accompanies him: images of nature, clouds, rain, thunderstorms, sunbeams, views of valleys, silhouettes of peaks and green forests are the backdrop to his increasingly manic monologue, consisting of excerpts from Elfriede Jelinek's WOLKEN.HEIM. He is increasingly exposed to the forces of nature as well as his circling thoughts - the hike becomes a tightrope walk in constant fluctuation between arriving and falling. The film installation merges with the live action on stage: Robert Schumann set 12 poems by Joseph von Eichendorff to a sometimes intimately yearning, sometimes ambiguously torn search for home and foreign lands.
wolken.grat
" Was sind das für Zeiten, wo I Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist. I Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt! I Der dort ruhig über die Straße geht I Ist wohl nicht mehr erreichbar für seine Freunde I Die in Not sind? I Es ist wahr: ich verdiene noch meinen Unterhalt I Aber glaubt mir: das ist nur ein Zufall." (B. Brecht, In: E. Jelinek - Wolken.Heim)
Robert Schumanns Liederkreis op. 39 über Gedichte von Joseph v. Eichendorff und Elfriede Jelineks bedrückend aktueller, um deutsche Identität kreisender Text Wolken.Heim haben etwas gemeinsam: Es geht um Heimat und Fremde, Entwurzeltsein und Sehnsucht, Ausgrenzung und Miteinander. In der multimedialen Konzertperfomance WOLKEN.GRAT verschwimmen nicht nur die Grenzen zwischen klassischem Liederabend, theatralem Schauspiel und den Bildern einer Film-Installation, sondern auch die Grenzen zwischen den Identitäten der virtuellen und analogen Bühnencharaktere, zwischen dem Innen und dem Außen, dem Ich und dem Wir.
Im Film begibt sich ein einsamer Wanderer im schicken Anzug in die Berge. Eine Kamera begleitet ihn: Naturbilder, Wolken, Regen, Gewitter, Sonnenstrahlen, Talblicke, Gipfelsilhouetten und grüne Wälder sind das Bühnenbild seines immer manischer werdenden Monologs, bestehend aus Textauszügen aus Elfriede Jelineks WOLKEN.HEIM. Er ist den Naturgewalten zunehmend ebenso ausgesetzt wie seinen kreisenden Gedanken - die Wanderung wird zur Gratwanderung in ständigem Schwanken zwischen Ankommen und Absturz. Die Film-Installation verschmilzt mit dem live-Geschehen auf der Bühne: Robert Schumann vertonte mit dem LIEDERKREIS OP. 39 12 Gedichte von Joseph von Eichendorff zu einer mal innig-sehnsuchtsvollen, mal doppelbödig-zerissenenen Suche nach Heimat und Fremde.
Matthias Hoffmann, Bassbariton
Marlene Heiss ,Klavier
Florian Hackspiel, Schauspiel
Emanuel Altenburger, Film
Premiere: 21. Oktober, 20:00 Uhr, Haus 41 Innsbruck
Where are we foreign, where are we at home? When does wanderlust magically draw us out, when are we afraid of the foreign? When does patriotism turn into nationalism? Isn't it ultimately a game of chance whether we were born in the right place at the right time in history?
Robert Schumann's Liederkreis op. 39 on poems by Joseph v. Eichendorff and Elfriede Jelinek's text Wolken.Heim, which revolves around German identity, have something in common: they are about home and foreignness, being uprooted and longing, exclusion and togetherness. The multimedia concert performance WOLKEN.GRAT not only blurs the boundaries between classical song recital, theatrical performance and the images of a film installation, but also the boundaries between the identities of the virtual and analog stage characters, between the inside and the outside, the I and the we.
In the film, a lonely hiker in a smart suit sets off into the mountains. A camera accompanies him: images of nature, clouds, rain, thunderstorms, sunbeams, views of valleys, silhouettes of peaks and green forests are the backdrop to his increasingly manic monologue, consisting of excerpts from Elfriede Jelinek's WOLKEN.HEIM. He is increasingly exposed to the forces of nature as well as his circling thoughts - the hike becomes a tightrope walk in constant fluctuation between arriving and falling. The film installation merges with the live action on stage: Robert Schumann set 12 poems by Joseph von Eichendorff to a sometimes intimately yearning, sometimes ambiguously torn search for home and foreign lands.